5-D Lauflabor

• Sprengung

Ob im Arbeits-, Freizeit- oder Laufschuhbereich – die meisten Schuhe sind hinten höher als vorne. Meistens hat der Absatz modische und / oder ästhetische Gründe. Der Unterschied der Sohlenhöhe zwischen Ferse und Vorfuss wird Sprengung genannt. Normale Alltagsschuhe haben eine Sprengung von 10–20mm. Bei den Laufschuhen liegt der Wert bei 3–16 mm. Mit der Gewöhnung an eine grosse Sprengung kommt es zu vermehrtem Druck auf den Vorfuss, was zu Spreizfussbeschwerden und einem Hallux valgus führen kann. Das Becken kippt nach vorne und belastet die untere Lendenwirbelsäule vermehrt. Die Wadenmuskulatur verkürzt sich.

Eine erhöhte Ferse führt unweigerlich zu einem frühen Fersenaufsatz. Die erhöhte Ferse hat ihren Ursprung meist in den unterschiedlichen Dämpfungsmaterialien. Laut Herstellern soll die Dämpfung angenehmer und vermeintlich weniger belastend sein. Bei idealem Laufstil funktioniert jedoch die körpereigene Dämpfung ideal und bedarf keiner weiteren Dämpfung durch den Laufschuh. Die natürliche Dämpfung im Vorfussbereich hat ihren Ursprung gemäss Messungen vom Druck beim ersten Fersenkontakt und dem Abstossen. Diese beiden Druckspitzen sind nahezu identisch. So verlieh man Schuhen im Vorfussbereich eine Dämpfung, was dazu führt, dass die Mittelfussköpfchen zwei und drei vermehrt in die weichen Stellen in der Sohle absinken. Durch die nahe verlaufenden Nerven in diesem Bereich kann es in der Folge zu Spreizfussbeschwerden kommen.
 

• Pronationsstütze

Das physiologische Bewegungsmuster von Fuss, Knie und Hüfte sieht folgendermassen aus. Beim ersten Kontakt der Ferse und des Mittelfusses macht das untere Sprunggelenk eine Pronation, Knie- und Hüftgelenke fallen in Flexion und Innenrotation. Diese Bewegung ist die körpereigene Dämpfung. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde die Überpronation als Hauptursache für die Entstehung von Läufer*innenverletzungen angesehen. Unter dem Motto «viel hilft viel» wurden 90% der Schuhe mit Pronationsstützen verkauft. Heute fällt dieser Anteil zum Glück deutlich geringer aus.

In heutigen Studien wird die «Pronationsgeschwindigkeit» als Ursache der häufigsten Läufer*innenverletzungen angesehen. Eine hohe Sprengung, grosser Abstand zwischen Ferse und Boden durch viel Dämpfungsmaterial und Pronationsstützen erhöhen die «Pronationsgeschwindigkeit».

Ziel des idealen Laufschuhs ist es, die individuelle Beinachse zu erhalten. Das heisst, der Schuh sollte neutral sein und eine kleine Sprengung haben.

Für eine nachhaltige Verbesserung unseres Bewegungsapparates ist der Muskel- und Haltungsapparat entscheidend. Kraft und Stabilität in der Streckkette unseres Beines ist entscheidend für den Erfolg beim Laufen. Gezielte Übungen der Hüft-, Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur führen zu einem aktiven Laufstil. Dies hilft, Verletzungen und Überlastungen zu vermeiden.

Die unterschätze Reserve:
Artikel der Zeitschrift Triathlon über die Geheimnisse der Laufökonomie

Maximales Wissen über den Läuferfuss

Björn Gustafsson von Currex zu Gast im FatBoysRun Podcast. Er stellt unsere Insoles sowie deren Wirkungsweise vor, philosophiert über die richtigen Laufschuhe und berichtet als Fußexperte über alles, was er in über 20 Jahren intensiver Arbeit am Läuferfuß gelernt hat.

Podcast von Björn Gustafsson

Ursachen und Therapien der häufigsten Laufverletzungen

Im Laufe des Jahres ist jeder zweite Läufer von Verletzungen geplagt und muss sein Trainingspensum verringern oder sogar eine Trainingspause einlegen. Jeder Läufer sollte sich also mit dem Thema ausführlicher auseinandersetzen, um Beschwerden frühzeitig zu erkennen oder auch mögliche Verletzungen zu vermeiden. In dem FatBoysRun Podcast mit dem ehemaligen Profisportler, Sportwissenschaftler und Currex Gründer Björn Gustafsson sowie dem Internisten, Autor und Laufverletzungsexperten Dr. Matthias Marquardt stehen die häufigsten Laufverletzungen (Plantarfasciitis, Achillessehnenverletzung, Schienbeinkantensyndrom, ITBS und das Patellasehnenspitzensyndrom) im Mittelpunkt.

Podcast von Björn Gustafsson